Polyphenole sind in aller Munde – und das im wörtlichen Sinn. Vertreter dieser Pflanzenstoffe finden sich in Wein, Tee oder Kakao und sind für ihre gesundheitsfördernden Wirkungen auf unseren Körper bekannt. Polyphenole können vielfältige aktivierende, regulierende oder auch schützende Effekte haben, z.B. antioxidativ oder entzündungshemmend sein und sogar vor Krebs schützen. Deshalb finden die Stoffe zunehmend Anwendung in Analyse und Forschung, als aktive Inhaltsstoffe in Kosmetika und Nahrungsmitteln, aber auch als Wirkstoffe in Medikamenten.
Das Team entwickelt in der Mikrobiologie-AG „Glykodiversifizierung und Biotransformation“ an der Universität Hamburg ein biotechnisches Verfahren, mit dem sich die Funktionalität von Polyphenolen verbessern lässt. Gezieltes Anhängen von Zuckerresten an die Verbindungen erhöht deren Wirksamkeit, Stabilität, Löslichkeit und die Bioverfügbarkeit. Das Ziel ist die Entwicklung von aktiven Inhaltsstoffen für Kosmetika und Nahrungsmittel, aber auch pharmazeutische Anwendungen sind denkbar. Zudem werden die neuen Reinstoffe als Nachweissubstanzen für Forschung und Entwicklung dienen.
Mitarbeiter: Dr. Ulrich Rabausch, Henning Rosenfeld, Norwin Kubick
Kooperationspartner: Universität Hamburg, Mikrobiologie
Projektseite: Glyconic
Das GLYCONIC-Projekt strebt eine Ausgründung aus der Universität Hamburg an. Im Jahr 2013 konnte dazu für das Projekt bei HITeC eine Förderung durch das BMBF eingeworben werden. In dieser Sondierungsphase wurde unter anderem ein Geschäftskonzept entwickelt und das Projekt für Anschlussfinanzierungen aufgestellt. Dadurch wurde in 2014 eine Förderung durch InnoRampUp der IFB Innovationsstarter GmbH für die technische Weiterentwicklung und zur Produktion von größeren Produktmengen erzielt. Im Anschluss daran wurde eine GO-Bio-Förderung (BMBF) realisiert, die eine Weiterentwicklung bis zur Marktreife des Prozesses und erster Projekte ermöglicht.