Im BMBF-geförderten Verbundprojekt D-WISE (2021–2024) wurde erforscht, zu welchen Zwecken, wann und wie Verfahren der Digital Humanities sinnvoll in qualitative diskursanalytische Wissensproduktion eingebunden werden. Die Berücksichtigung von Multimodalität und Modellierung von Bedeutungspluralität waren dabei ebenso zentral wie die epistemologische Reflexion und Weiterentwicklung hermeneutischer Methodologie. Um diesen Forschungsbedarf zu adressieren, entwickelte D-WISE neue Analyseverfahren zum Einsatz von kontextualisierten Embedding-Repräsentationen und eine umfangreiche prototypische Arbeitsumgebung, die Digital Analysis Tool Suite (DATS), als digitale Unterstützung von wissenssoziologischen Diskursanalysen (WDA).
Die Arbeit im Projekt D-WISE erfolgte in enger Co-Creation zwischen Mitarbeitenden der Informatik und der Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Hamburg. 2023 standen sowohl die technische Umsetzung und Erprobung der gemeinsam erarbeiteten Tools in der DATS als auch die Dissemination gewonnener Erkenntnisse in die jeweiligen Fachgebiete im Zentrum. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Vorbereitungen zur Integration von Komponenten des maschinellen Lernens. Diese sollen zukünftig einen interaktiven und wechselseitigen Prozess in der DATS ermöglichen, bei dem Nutzende mit maschinell generierten Vorschlägen interagieren. Auf Basis ihrer Entscheidungen wird das maschinelle Lernen kontinuierlich verbessert.
Die DATS wird als Open Source Software zur Verfügung stehen.